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Meine Stimme zählt


Politische Bildung und Partizipation für Menschen mit Behinderung

Am Freitag den 02.Juli 2021 luden die Ev. Familienbildungsstätte und die Ev. Jugendbildungsstätte Nordwalde ins Paul - Gerhard Haus ein:
Im September 2021 finden die Bundestagswahlen statt. Wir haben die Politiker und Politikerinnen der verschiedenen Parteien eingeladen.
Dabei waren: Stefan Nacke (CDU), Klaus Kretzer (FDP), Maria Klein-Schmeink (Bündnis90/ Die Grünen) und Johannes Waldmann (SPD).
Über 60 Teilnehmer:innen mit Behinderung folgten der Einladung. In Kleingruppen konnten die Teilnehmer:innen ihre Frage an die Vertreter:innen der Parteien loswerden.

Wir sprachen über die Zeit im Lockdown während der Corona-Krise und die Auswirkungen auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. „Mir fehlte die komplette Tagesstruktur! Die Werkstatt war lange geschlossen und die Besuche im Wohnheim waren nicht erlaubt. Ich kann mit Digitalisierung nichts anfangen, weil ich keinen Computer habe und auch nicht weiß, wie ich den bedienen soll. Es war sehr einsam für mich!“, berichtet eine Teilnehmerin der Veranstaltung.


Weitere Themen waren: Gerechter Lohn in Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Mobilität in ländlichen Strukturen.„Ich möchte gern spontan in die Stadt fahren können. Leider kommt der Taxibus nur auf Bestellung und das mitfahren mit dem Rollstuhl oder Rollator ist oft schwierig und manchmal gar nicht möglich! Da sollte die Politik sich mal was einfallen lassen!“ beschreibt ein anderer Teilnehmer seine persönliche Situation.


Auch das Klima und die e-Mobilität waren in der Gruppe von Frau Klein-Schmeink ein brennendes Thema. Ein Teilnehmer ist auf ein Drei-Rad angewiesen und würde gerne ein E-bike als Drei–Rad nutzen: „Warum sind die Drei-Räder viel teurer als normale Zweiräder? Und mit elektronischer Unterstützung kann ich mir das gar nicht leisten. Es ist so teuer, da kann ich mit meinem Werkstattlohn nicht mal drauf hin sparen kann. Das ist doch ungerecht .“ Frau Klein Schmeink versprach, diese und alle weiteren Anmerkungen mit zu nehmen. Sie regte an, dass sie auf jeden Fall auch zu weiteren Gesprächen nach der Bundestagswahl zur Verfügung  steht.

Es wurde aber auch viel Lob ausgesprochen, z.b. bedankte sich ein Teilnehmer bei Frau Klein Schmeink dafür, dass sie die Anregungen der letzten Veranstaltung umgesetzt bzw. weitergeleitet hat und für mehr Elektro-Busse gesorgt hat. 

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und hoffen, dass die Politiker und Politikerinnen bei ihren politischen Entscheidungen immer auch an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und an diesen Nachmittag zurückdenken. In 2022 haben wir uns weitere Gespräche verabredet.

Jeannette Thier und Svenja Hoffmann
 


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